März 2017

EU-Verteidigung: Militär-Stabsquartier für Auslandsmissionen

EU-Verteidigung: Militär-Stabsquartier für  Auslandsmissionen

Es ist Zeit, dass Europa sich selber schützt. Damit aus der Europäischen Union eine echte Sicherheitsunion mit einer einheitlichen Verteidigungsstrategie werden kann, haben die EU-Außen- und Verteidigungsminister sich für ein militärisches Hauptquartier der Union entschieden, das jetzt eröffnet wurde. Man will in der EU künftig in Sachen Verteidigung stärker zusammenarbeiten.

Die Mitgliedsstaaten wollen ihr Potential stärker ausschöpfen. In Brüssel wird ein militärischer Planungs- und Durchführungsstab Missionen im Ausland bündeln - zunächst allerdings nur Missionen ohne Waffeneinsatz. Im ersten Schritt geht es um die drei EU-Ausbildungseinsätze in Mali, Somalia und Zentralafrika. In diesen Krisengebieten versucht die EU die Sicherheitskräfte vor Ort durch intensives Training zu stärken. Bisher wurde dies über die nationalen Hauptquartiere koordiniert, nun wird das Brüssel übernehmen.

Wer sich die Entwicklungen der letzten Zeit anschaut, der wird sicher zustimmen, dass in der heutigen Zeit eine gemeinsame Verteidigungsunion notwendiger denn je ist. Kein Mitgliedsstaat kann unvorhersehbare Bedrohungen noch allein lösen. Wir müssen in der EU die Zusammenarbeit in militärischen Angelegenheiten intensivieren. Die Europäische Verteidigungsagentur zielt darauf ab, die Mitgliedsstaaten bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten zu unterstützen. Das sollte viel stärker in Anspruch genommen werden. Die Debatte in USA, ausgelöst durch den neuen US-Präsidenten Trump, welchen Beitrag die EU für Ihre eigene Verteidigung künftig leisten wird, sollten wir als Chance nutzen, Europa zu stärken.