Mai 2017

Die neue Digitalkommissarin Mariya Gabriel

Die neue Digitalkommissarin Mariya Gabriel

Die bulgarische Europaabgeordnete aus unserer Fraktion, Mariya Gabriel, wird voraussichtlich neue EU-Kommissarin für Digitalpolitik. Sie tritt damit die Nachfolge des Deutschen Günther Oettinger an, der seit Anfang des Jahres als EU-Kommissar für Haushalt und Personal zuständig ist. Marija Gabriel muss sich noch einer Anhörung vor dem EP stellen.

Bulgarien hatte die Philologin und Politikwissenschaftlerin nominiert, nachdem Haushaltskommissarin Kristalina Georgiewa zur Weltbank gewechselt ist. Mariya Gabriel gehört der konservativen Partei GERB an, die Mitglied der Europäischen Volkspartei (EVP) ist.

Gabriel wurde am 20 Mai 1979 geboren, studierte zunächst bulgarische und französische Philologie mit Bachelor-Abschluss, bevor sie an der Universität Bordeaux in Frankreich den Master-Studiengang "Vergleichende Politik und internationale Beziehungen" absolvierte. Anschließend arbeitete sie am Institut für Politikwissenschaft in Bordeaux und promovierte dort.

Nach Gründung der GERB-Partei wurde sie Vorsitzender der Jugendorganisation und leitete die Abteilung "Projekte und öffentlichkeitsarbeit" am Institut für Wirtschaftspolitik in Sofia. Bei der Europawahl 2009 wurde sie als Abgeordnete ins EU-Parlament gewählt.

2012 heiratete sie François Gabriel, den Mitarbeiter eines französischen Europaabgeordneten.
Die Bulgarin spricht französisch, englisch und russisch.

Bislang hat sie diverse Arbeitsgruppen des Parlaments geleitet, digitale Themen waren allerdings bislang nicht dabei. Gabriels Schwerpunkt lag bisher vor allem im Bereich der Außenpolitik. Nun muss sie als zuständiges Kommissionsmitglied für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft an der Umsetzung der Strategie für einen digitalen Binnenmarkt mitwirken und damit den Grundstein für eine künftige digitale Ausrichtung Europas mit länderübergreifenden Telekommunikationsnetzen und digitalen Diensten sowie einer innovativen europäischen Gründungswelle legen.

Ich kenne Marija Gabriel sehr gut und schätze sie als Kollegin seit vielen Jahren außerordentlich. Gabriel positioniert sich klar, kämpft für ihre überzeugungen, ist offen für Neues und auch eine Kollegin, die sich seit Langem für die Interessen der Frauen stark macht. Sie wird die Kommission sehr verstärken.