Dezember 2017

Weder Europa noch seine Bürger dürfen seelenlos werden

Weder Europa noch seine Bürger dürfen seelenlos werden

Diesmal war ich quasi selbst zu Besuch in Europa. Und zwar beim Papst in Rom. Denn ich habe am "(Re)thinking Europe Dialog" im Vatikan teilgenommen. Bei diesem hochrangigen Treffen zwischen EU-Institutionen und führenden Persönlichkeiten aus Kirchen und religiösen Gemeinschaften in Europa ging es um die Zukunft Europas und die christliche Stimme zu dieser Debatte.

Diese jährliche Zusammenkunft ist Teil des offenen, transparenten und regelmäßigen Dialogs mit den Institutionen, wie er im EU-Vertrag vorgesehen ist. Die Gespräche drehten sich um die Zukunft des europäischen Projekts aus der menschlichen Perspektive im Verbund mit den Grundsätzen von Solidarität, sozialer Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit.

Der Höhepunkt war die pro-europäische Rede von Papst Franziskus an die rund 350 Teilnehmer des Kongresses. Papst Franziskus nannte die Gemeinschaft das stärkste Gegengift gegen die Individualismen unserer Zeit und rief zu einem echten Dialog von Politik und Bürgern auf.

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"Der erste und vielleicht größte Beitrag, den die Christen dem heutigen Europa bringen können, ist es, daran zu erinnern, dass es nicht eine Ansammlung von Zahlen oder Institutionen ist, sondern aus Menschen besteht. Leider ist festzustellen, wie sich jegliche Debatte oft leicht auf eine Diskussion über Zahlen reduziert", so der Papst wörtlich.

Ich kann Ihnen nur wärmstens empfehlen, die Rede von Papst Franziskus einmal selbst zu lesen. Sie finden die deutsche Fassung im Internet unter http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse_2017/2017-183b-COMECE-Kongress-Papst-Franziskus-Ansprache-Audienz.pdf.

Dort kann man sich auch die Ansprache von Kardinal Reinhard Marx, dem Präsidenten der ComECE-Kommission anschauen. Auch seine Worte fand ich sehr inspirierend. Der Kardinal hat die Einberufung eines Europäischen Konventes angeregt, in dem die großen Fragen der Einigung offen beraten werden und in dem sowohl die Einzelnen als auch die gesellschaftlichen Gruppen die Möglichkeit zur Beteiligung an der Debatte haben. Die Kirche könne die Entwicklung einer europäischen Gesellschaft mit befördern. Dabei gehe es nicht um eine europäische Einheitlichkeit und Uniformität, sondern um Einheit in der Vielfalt.

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