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Die Diskussion über die Werte in Europa lebt wieder auf
Spätestens seit dem
Beginn der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei,
ist die Diskussion darüber entfacht, was Europa dauerhaft
verbindet. Dies war auch Thema einer Vortragsveranstaltung
des Katholischen Frauenbunds Würzburg, bei der Angelika
Niebler als Hauptrednerin zu Gast war.
Auf die Fragen, was uns in Europa zusammen hält
und auf welchen gemeinsamen Werten es aufgebaut ist, empfiehlt
sich nach Ansicht von Angelika Niebler zunächst der
Blick auf die gemeinsame Geschichte. Beginnend bei der
griechischen Antike über das Römische Reich
über die Bildung von Nationalstaaten bis in die Gegenwart
habe sich der Kontinent in weiten Teilen der Kultur- und
Geistesgeschichte gemeinsam entwickelt. Dies gelte auch
in der Musik, Literatur oder Architektur. "Von Helsinki
bis Athen haben wir da viel gemeinsam, das uns verbindet",
so Angelika Niebler. Einen besonderen Stellenwert nehme
dabei das in ganz Europa geltende christliche Menschenbild
ein, wonach Menschen als Einzelwesen zu betrachten sind,
die für sich selber verantwortlich sind und nicht
nur als Teil einer Gruppe (sei es Familie, Dorfgemeinschaft
oder Unternehmen) gesehen werden. Dieses Verständnis
bilde zugleich die Basis für Werte wie Menschenrechte,
Demokratie oder Freiheit des Einzelnen.
In Bezug auf die aktuelle Diskussion um eine EU-Mitgliedschaft
der Türkei stimmte die Diskussionsrunde mit der CSU-Europaabgeordneten
darin überein, dass die Einhaltung bestimmter Werte
in der EU und der der Türkei unterschiedlich betrachtet
würden. So komme beispielsweise die Beachtung der
Menschenrechte in der Türkei immer noch zu kurz.
"Dies ist einer der Gründe, daran zu zweifeln,
dass ein Land wie die Türkei ein Teil der EU werden
kann", so die Europaabgeordnete.
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