August/September 2018

EU-Solidaritätskorps: Signal für sozialeres Europa

EU-Solidaritätskorps: Signal für sozialeres Europa

Das Europäische Solidaritätskorps (ESK) ist praktiziertes Engagement für Europa. In der letzten Plenarwoche im Europäischen Parlament haben wir die Weiterentwicklung des europäischen Freiwilligendienstes jetzt endgültig beschlossen. Wir Abgeordneten wollen ab Herbst bis 2020 rund 100.000 jungen Menschen einen Freiwilligendienst oder ein Praktikum im sozialen Bereich ermöglichen.

Dafür stellt die EU insgesamt 375,6 Millionen Euro zur Verfügung. Denn wir sehen das Europäische Solidaritätskorps als wichtiges Zeichen für ein sozialeres Europa und als eine große Chance für die EU.

Das ESK richtet sich an EU-Bürger im Alter zwischen 18 und 30 Jahren. Das Programm erlaubt dieser Zielgruppe, sich gesellschaftspolitisch und humanitär in einem der Mitgliedsstaaten zu engagieren. Ob über ein Praktikum, ein Projekt oder einen Freiwilligendienst. Die durchführenden Organisationen sind von der EU-Kommission durch ein Qualitätslabel anerkannt. Angeboten werden Projekte in den Bereichen Umweltschutz, Bildung oder Unterstützung von Flüchtlingen. Aber auch Jobs in gemeinnützigen Einrichtungen können vermittelt werden. Wir bestehen aber auf einer klaren Trennung von ehrenamtlichen und beruflichen Tätigkeiten. Die Freiwilligen sollen keine unbezahlten Hauptamtlichen sein, niemand soll einer qualifizierten Arbeitskraft den Job wegnehmen.

Solidarität ist einer der Grundpfeiler der Europäischen Union. Gleichzeitig befindet sich Europa aufgrund des wachsenden Populismus gewaltig unter Druck. Umso wichtiger ist es, dass junge Menschen wertvolle Erfahrungen im gemeinnützigen Bereich sammeln können. Unter dem Motto: Gutes tun im EU-Ausland. Ein solcher Dienst ist auch eine Chance zur persönlichen Entwicklung der jungen Menschen. Bislang haben sich schon 70.000 Menschen dafür registrieren lassen. Junge Menschen mit Behinderung oder aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen sollen besonders unterstützt werden, um teilnehmen zu können. Für die Zeit nach 2020 wird ein noch umfangreicheres Programm aufgelegt werden.