Klaus Welle - neuer Generalsekretär des Europäischen Parlaments

Klaus Welle

Seit März 2009 steht neben Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering mit Klaus Welle ein weiterer Deutscher an der Spitze des Europäischen Parlaments. Als Nachfolger des Dänen Harald Rømer, der in den Ruhestand ging, leitet Welle seitdem die Geschicke des Abgeordnetenhauses und ist damit einer der drei ranghöchsten Beamten der europäischen Institutionen. Und das mit 44 Jahren - nahezu eine Sensation im sonst eher zähen Brüsseler Beamtengetriebe.

"Klaus Welle ist einer der talentiertesten Beamten, die ich kenne", lobte Angelika Niebler seine Arbeit. "Wir können stolz darauf sein, ihn für die nächsten Jahre an der Spitze des Parlaments zu wissen". Der frühere Kabinettschef von Hans-Gert Pöttering ist nun der einflussreichste Mann im Parlament - noch wichtiger als sein ehemaliger Chef. Zwar nimmt Welle als Chefbeamter nicht direkt Einfluss auf die einzelnen Gesetzgebungsverfahren, aber er gestaltet die Tagesordnung des Parlaments und zurrt zusammen mit der Europäischen Kommission den Fahrplan für neue Gesetzesvorhaben fest.

Außerdem besetzt er die Ausschusssekretariate und entscheidet damit, wer die Abgeordneten in Sachfragen berät. "Welle überragt seine Kollegen durch absolute Loyalität und strategisches Denken. Und er weiß genau wie er die Strukturen nutzen muss, um seine Ziele durchzusetzen", lobte Niebler den Strippenzieher Nr. 1 im Europäischen Parlament. Seine Aufgabe wird er gut machen, ist sie sich sicher. Das zeige schon allein das hervorragende Ergebnis seiner Wahl. Das 15-köpfige Parlamentspräsidium wählte ihn einstimmig zum Generalsekretär, sogar die Sozialisten und die Grünen unterstützten den konservativen Welle, der in einem 2500-Seelen-Dorf bei Münster aufgewachsen ist.