Abschied nach 10 Jahren - Übergabe des FU-Bezirksvorsitzes an Ulrike Scharf-Gerlspeck

Ulrike Scharf-Gerlspeck

Mit einem Traumergebnis von 100 Prozent ist die Erdingerin Ulrike Scharf-Gerlspeck zur neuen Vorsitzenden der Frauen-Union Oberbayern gewählt worden. Sie folgt der Europaabgeordneten Angelika Niebler nach, die zehn Jahre den FU-Bezirksverband geführt hatte, ihr Amt aber aufgrund ihrer Wahl zur Landesvorsitzenden der FU Bayern zur Verfügung stellte. "Das ist ein enormer Vertrauensvorschuss" kommentierte die neue Bezirkschefin Scharf-Gerlspeck das Votum der 140 Delegierten, die im Plieniniger Bürgerhaus zu einer außerordentlichen Bezirksversammlung zusammengekommen waren.

Zu den Zielen ihrer Arbeit erklärte Ulrike Scharf-Gerlspeck, sie wolle die politische Diskussion in der Frauen-Union möglichst breit aufstellen. Als Unternehmerin sehe sie u. a. den Bedarf, in Fragen der Wirtschaftspolitik Stellung zu beziehen. In diesem Zusammenhang erteilte sie dem Vorschlag der FDP zur Verlängerung der Ladenöffnungszeiten eine klare Absage. Als ein besonderes Anliegen hob die neue Bezirksvorsitzende darüber hinaus die Werteorientierung der politischen Arbeit hervor.

Zum Abschied der scheidenden Bezirkschefin Angelika Niebler war ein Großteil der Mandatsträgerinnen aus der Frauen-Union Oberbayern erschienen. Aus Berlin war Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner angereist, die Nieblers Innovationskraft für den Bezirksverband hervorhob. Zugleich sei es ihr aber auch gelungen, dass das Miteinander in der FU groß geschrieben werde. Der CSU-Bezirksvorsitzende und Leiter der Staatskanzlei, Siegfried Schneider, würdigte die Frauenförderung, die durch das von Angelika Niebler initiierte Mentoring-Programm erfolgreich verlaufe. Dies sei auch ein Beitrag dazu, dass sich der Frauenanteil in der oberbayerischen CSU bei Ämtern und Mandaten durchaus sehen lassen könne.

Auch die frühere stellvertretende Ministerpräsidentin und CSU-Kreisvorsitzende Christa Stewens lobte den außerordentlichen Beitrag, den Angelika Niebler für die Frauen in Oberbayern geleistet habe. Mit dem Mentoring-Programm habe sie zugleich das Fundament für ein funktionstüchtiges und nachhaltiges Netzwerk gelegt. "Außerdem hat es Angelika Niebler geschafft, dass sich die Frauen-Union in ihrer 10-jährigen Amtszeit mit wichtigen Themen beschäftigt hat, die den Frauen unter den Nägeln brennen", betonte Christa Stewens. Deshalb sei es wichtig, dass mehr Frauen als bislang in Ämtern und Mandaten vertreten seien. Stewens würdigte vor diesem Hintergrund den Quotenbeschluss des FU-Landesverbandes, der mit dem Qualitätsanspruch in Einklang stehe: "Es geht um beides: Qualität und Quote."

Sichtlich bewegt zog die scheidende Bezirksvorsitzende in ihrem Rechenschaftsbericht eine positive Bilanz. "Es waren 10 gute Jahre", sagte Niebler. In allen wichtigen Punkten, die sie sich zu Beginn ihrer Amtszeit zum Ziel gesetzt habe, konnten gute Erfolge erzielt werden: Die Mitgliederentwicklung sei entgegen dem allgemeinen Trend bei Großorganisationen positiv, derzeit hat die FU Oberbayern 7000 Mitglieder.
Mit dem Aufbau des Mentoring-Programms habe sie gleich mehrere Schwerpunkte verfolgen können: die Anwerbung neuer Mitglieder, den Aufbau eines funktionsfähigen Frauen-Netzwerkes sowie die Professionalisierung der Frauen durch gezielte Schulungsangebote.
In den 10 Jahren ihrer Amtszeit sei es ihr gelungen, die Frauen-Union bei vielen Themen zum Trendsetter machen, betonte Angelika Niebler. Zugleich forderte sie, die Präsenz der Frauen in der CSU zu verstärken. Das bedeute, dass mehr FU-Frauen auch CSU-Frauen werden sollten. Darüber hinaus müssten aber auch mehr Frauen durch gezielte Förderung in Mandate kommen.

Abschließend versprach sie, auch als FU-Landesvorsitzende ihrem oberbayerischen Bezirksverband verbunden zu bleiben, und erntete dafür lang anhaltende Ovationen.