Besuch bei Roche - Neue europäische Richtlinien sollen Arzneimittelfälschung Einhalt gebieten

Neue europäische Richtlinien für die Pharma-Industrie standen im Mittelpunkt des Gesprächs von Angelika Niebler, CSU-Abgeordnete des Europäischen Parlaments, und Vertretern des Roche-Konzerns in Penzberg, eines der größten Biotech-Zentren Europas. Was gegen den Vertrieb von gefälschten Arzneimitteln getan werde und welche objektiven Informationen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten die Pharma-Industrie in Zukunft mitteilen dürfe, interessierte die Verantwortlichen bei Roche besonders.

Um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten, sei es gut, dass das Europäische Parlament strengere Kontrollen der Produzenten und Lieferketten gefordert habe, sagte Silvia Matile-Steiner, verantwortlich für Public Affairs der Roche Gruppe. Dass auch das Internet den Vertrieb gefälschter Medikamente Tür und Tor öffnet, ist Angelika Niebler bewusst. Aus diesem Grund habe das Parlament vorgeschlagen, einheitliche Standards für Inhalt und Weitergabe von Informationen zu verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu schaffen. Neben der traditionell wichtigen Aufklärungsfunktion der Apotheker solle dies zusätzlich Transparenz und somit zu einem verbesserten Schutz der Patienten führen.

Als Biotechnologie-Unternehmen setzt Roche seinen Fokus auf forschungsorientierte Gesundheitsversorgung. Das xCelligence-System, das in Echtzeit Zellauf- und -abbau misst, ist eine der zahlreichen innovativen Technologien des Penzberger Betriebs zur Erforschung neuer Wirkstoffe. Nach der Präsentation im Labor verwies Angelika Niebler auf die Möglichkeit, für solche Systeme Fördermittel aus dem Forschungsetat der EU zu beantragen: "Beim Forschungsrahmenprogramm werden jetzt die Weichen gestellt", erinnerte sie an die Arbeitsaufnahme der neuen EU-Kommissare in diesem Februar. Unternehmen, die über Ländergrenzen hinweg kooperieren und mit Hochschulen zusammenarbeiten, seien Erfolg versprechende Anwärter. Auch Roche räumte Angelika Niebler gute Chancen ein.