Europapolitik aus erster Hand - Angelika Niebler trifft angehende Lehrerinnen und Lehrer in Markt Schwaben

Markt Schwaben

Fragen der politischen Bildung standen im Mittelpunkt der Begegnung zwischen Angelika Niebler und den Grund- und Hauptschullehramtsanwärtern des Landkreises Markt Schwaben. Zur Vorbereitung auf den Schulunterricht, in dem die angehenden Lehrerinnen und Lehrer ihren Schülern u. a. die Funktionsweise der Europäischen Union näher bringen sollen, hatte Seminarrektor Jörg Meier die oberbayerische CSU-Europaabgeordnete zu einem Gastvortrag eingeladen, den Angelika Niebler mit großer Freude hielt: "Lehrende an den Grund- und Hauptschulen sind wichtige Botschafter für Europa."

Für viele Bürger seien die Abläufe in Brüssel und Straßburg nicht nachvollziehbar, deshalb sei es besonders wichtig, dass Kinder schon im jungen Alter an die Entscheidungsstrukturen in der Europäischen Union herangeführt werden. "Sie unterrichten eine Generation, für die sowohl der Zweite Weltkrieg, aber auch schon die deutsche Wiedervereinigung in weiter Ferne liegt, eine Generation, für die die derzeitige politische Situation in Europa selbstverständlich ist", erklärte Niebler. Es sei daher umso wichtiger darauf hinzuweisen, dass die Europäische Union eben keine Selbstverständlichkeit sei und das friedliche Miteinander jeden Tag aufs Neue gewollt und bewusst gelebt werden müsse.

Zur Illustration der europäischen Entscheidungswege erarbeitete Niebler gemeinsam mit den Junglehrerinnen und -lehrern in einem Tafelbild die Bedingungen für die Entstehung der Eurokrise sowie die Maßnahmen, die auf den unterschiedlichen politischen Ebenen zur Rettung Griechenlands und des Euro ergriffen wurden. In dem Klassenzimmer der Hauptschule Markt Schwaben entbrannte eine lebhafte Diskussion über das Für und Wider der Griechenlandhilfen, als "Schule zum Mitmachen" kommentierte Niebler erfreut das rege Interesse.

Neben Fragen zu Entscheidungsabläufen im Europäischen Parlament und den anderen europäischen Institutionen, tauchten auch Fragen zu ihrem Tagesablauf im Parlament auf, die Niebler gerne mit einigen Anekdoten beantwortete: So sei es z.B. immer wieder lustig, wenn etwa die Finnen bei Witzen als letzte lachen. Bei vielen Sitzungen wird nicht simultan ins Finnische übersetzt, da es zu wenig finnische Dolmetscher gibt. Die finnischen Übersetzer müssen daher zuerst immer die Verdolmetschung ihres britischen Kollegen abwarten, von dem sie wiederum ins Finnische übersetzen. Dennoch halte sich im Europäischen Parlament aus irgendeinem Grund das feste Vorurteil, dass Finnen einfach etwas langsam beim Verstehen von Witzen seien.