Für ein vollständigeres Bild der Erde - Das EU-Erdbeobachtungsprogramm

EU-Erdbeobachtungsprogramm

Grünes Licht gab das Europäische Parlament diese Woche für die voll-operative Phase des Europäischen Erdbeobachtungsprogramms GMES (Globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung). Die Abgeordneten stimmten dem weiteren Einsatz der Satelliten auch unter dem Eindruck der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zu. "Das Programm wird uns bei zukünftigen Naturkatastrophen helfen, diese schneller und besser zu bewältigen", so die oberbayerische CSU-Europaabgeordnete Angelika Niebler.

Die angenommene Verordnung schafft eine Rechtsgrundlage, um die Finanzierung der ersten operativen Tätigkeiten und die Kontinuität der GMES-Komponenten nach 2011 zu gewährleisten. Das Programm wurde konzipiert, um neben den bestehenden meteorologischen Diensten auch in umwelt- und sicherheitsrelevanten Bereichen eine funktionierende Erdbeobachtung zu gewährleisten. So sollen u. a. drei Pilotdienste in den Bereichen Katastrophen- und Krisenmanagement, Land- und Meeresüberwachung eingerichtet werden.

Aber warum braucht Europa solch ein Beobachtungsprogramm überhaupt? "Momentan werden derlei Daten von nationalen Behörden, Forschungsinstituten, Privatfirmen und vom Militär gesammelt, aber es mangelt an Kompatibilität", erläutert Angelika Niebler. "Während die Mitgliedstaaten ihre Stationen zu Luft, See und auf dem Boden nutzen, baut die EU in Zusammenarbeit mit der Weltraumagentur ESA Satelliten, um gemeinsam mit den Mitgliedstaaten verlässliche Daten zu sammeln."

Dabei gehe es darum, das Umwelt-Management zu verbessern, indem bessere Erkenntnisse über die Erdoberfläche, die Artenvielfalt, den Zustand der Meere und die Zusammensetzung der Atmosphäre gewonnen würden. Konkret könnten im Falle eines Erdbebens Satelliten gestützte Karten den Einsatz der Rettungsteams verbessern, die Veränderung des Meeresspiegels als Folge des Klimawandels könne genau gemessen werden und auch im Fall einer Havarie könnten die Satelliten genau erfassen, wie sich der Ölteppich ausbreitet und entsprechend zum Schutz der Küsten beitragen.