Im Laufschritt nach Ingolstadt - EU-Energiekommissar Günther Oettinger beim CSU-Neujahrsempfang

EU-Energiekommissar Günther Oettinger beim CSU-Neujahrsempfang

Er kann alles außer langsam - der frühere Ministerpräsident Baden-Württembergs und heutige EU-Energiekommissar Günther Oettinger präsentierte sich beim Neujahrsempfang des CSU-Kreisverbandes Ingolstadt gewohnt flott und legte auch in seiner Rede ein hohes Tempo vor. Die Antwort auf seine eingangs gestellte Frage, wer neben den USA und China die entscheidende dritte Kraft auf der Erde sein könne, gab er selbst: die Europäische Union habe ganz klar "die Betriebsgröße", um bei einer zukünftig möglichen G3-Konferenz mit am Tisch zu sitzen.

Auf Einladung von Angelika Niebler hatte der 57-jährige den weiten Weg nach Ingolstadt auf sich genommen, obwohl er bereits früh am nächsten Morgen wieder in Brüssel sein musste. Angelika Niebler, die den hochrangigen Gast am Flughafen in München in Empfang genommen hatte, bedankte sich herzlich für den Einsatz, der Oettinger an den Ort führte, der auch in den europäischen Institutionen einen hohen Bekanntheitsgrad genießt: "Immer, wenn es um Bayern geht, fällt auch der Name Ingolstadt", plauderte der Energiekommissar aus dem Nähkästchen. So verknüpfte er auch seinen Hinweis auf die wirtschaftlichen Herausforderungen der heutigen Zeit beispielhaft mit dem ortsansässigen Autobauer: "Audi wird in diesem Jahr in Deutschland wohl 230.000 Autos verkaufen, in China aber gute 250.000." Schon bald entscheide sich also, wer das Auto der Zukunft baue.

Damit die Europäische Union nicht den Anschluss an China und die USA verpasse, müsse sie sich auf ihre Stärken und den unbedingten Zusammenhalt besinnen, weil sonst Indien oder Brasilien vorbeiziehen könnten. Dafür forderte der Energiekommissar Weitblick wie dies etwa Franz Josef Strauß bewiesen habe, als er die Anstöße dazu gab, die Luft- und Raumfahrttechnik in Bayern, Deutschland und den Nachbarländern zu bündeln: "Nur so konnte ein amerikanisches Monopol verhindert werden".

Oettingers Appell für ein geeintes Europa und eine engagierte Europapolitik, die ihre Verästelungen bis tief nach unten in die Basis haben müsse, unterstützte Angelika Niebler aus vollem Herzen: "Ich glaube es war für alle Zuhörer spannend, einem solch hochrangigen EU-Politiker lauschen zu dürfen. Für mich und den einladenden CSU-Kreisverband Ingolstadt war sein Besuch eine große Ehre und ich hoffe, dass die Begeisterung für Europapolitik, die er mitgebracht hat, auch auf den ein oder anderen übergesprungen ist."