Newsletter Juli 2012

Einen Kartoffelschnaps zum Dank -
Ingolstädter Qualitätskartoffelbauern auf den Spuren von Europa

Kartoffelschnaps

Hautnah erlebten die Teilnehmer einer Gruppe der Kartoffelerzeugerschaft aus Ingolstadt Mitte Juni die Entscheidungsprozesse in Brüssel mit. Hier stand alles ganz im Zeichen des bevorstehenden EU-Gipfels. Die Besucher konnten förmlich spüren, welche Anspannung vor der Zusammenkunft der Staats- und Regierungschefs in der Luft lag. Neben einer schönen Stadtrundfahrt besuchte die Ingolstädter Erzeugergemeinschaft für Qualitätskartoffeln das Europäische Parlaments und diskutierte dort mit Angelika Niebler und Albert Dess viele Fragen zu den EU-Institutionen, ihren Arbeitsweisen sowie Funktionen und Möglichkeiten der Einflussnahme.

Ein Thema, das dabei besonders intensiv diskutiert wurde, war der monatliche Wechsel zwischen Straßburg und Brüssel. Denn einmal im Monat müssen die EU-Parlamentarier mit ihren Mitarbeitern, den Parlaments- sowie Fraktionsbediensteten, Übersetzern und Dolmetschern sowie den Journalisten für die Plenarwoche nach Straßburg umziehen. "Dann heißt es Akten in Kisten packen und gut organisiert sein, damit man nicht die wichtigsten Unterlagen in Brüssel liegen lässt", so Angelika Niebler. Einer der Kartoffelbauern merkte an, dass das ja ein unnötiger Aufwand sei und dieses Geld sicherlich gespart oder auch anderweitig investiert werden könne. "Da haben Sie absolut Recht, ich kämpfe schon seit Jahren mit vielen Kollegen dafür, dass das Parlament selbst entscheiden kann, an welchem Ort es tagt. Es muss ein Sitzungsort sein, ändern können dies jedoch nur die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedstaaten", erläuterte die Europaabgeordnete, die seit fast dreizehn Jahren im Europaparlament sitzt.

Im Gespräch mit dem agrarpolitischen Sprecher der EVP-Fraktion, Albert Deß, wurden sodann die Auswirkungen der aktuellen Agrarreform ausführlich dargelegt. "Die kürzlich vorgestellten Berichtsentwürfe im Agrarausschuss lassen noch Raum für Verbesserungen. Ziel muss eine praxisgerechte und zukunftsfähige Agrarpolitik sein, davon sind wir derzeit noch sehr weit entfernt", erläutert der Agrarexperte. Zum Abschluss überreichte der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft aus Ingolstadt einen selbstgebrannten Kartoffelschnaps. "Den werden wir gemeinsam trinken", bedankten sich Angelika Niebler und Albert Dess.