Newsletter Januar 2013

Enda Kenny - irischer Ministerpräsident und neuer Vorsitzender des Europäischen Rates

Enda Kenny

Enda Kenny ist seit fast zwei Jahren Ministerpräsident Irlands und seit Beginn des Jahres einer der wichtigsten Männer in der Europäischen Union. Als Vorsitzender des Europäischen Rates leitet und vorbereitet er nicht nur die Arbeiten des Europäischen Rates, sondern nimmt auch in Streitfällen zwischen den Mitgliedsstaaten die Rolle des Vermittlers ein. Dank seiner langjährigen Erfahrung in der Politik ist Enda Kenny auf diese Aufgaben bestens vorbereitet. Mit 24 Jahren wurde er 1975 als Nachfolger seines Vaters - und als jüngster Abgeordneter - in den Dáli Éireann, das Unterhaus des irischen Parlaments, gewählt. Seitdem wurde er bereits elfmal in seinem Mandat bestätigt.

Während seiner langen politischen Laufbahn war Kenny von 1986 bis 1987 Staatsminister im Bildungsministerium und bekleidete später das Amt des Tourismusministers (1994-1997). Im Jahr 2002 wurde er Vorsitzender von Fine Gael, der konservativen Volkspartei Irlands, die im Europäischen Parlament von der Europäischen Volkspartei repräsentiert wird. Seine Wahl zum Ministerpräsidenten im März 2011 erfolgte auf dem Tiefpunkt der irischen Finanzkrise: Kenny schlug als neuer "Taoiseach", wie die Iren ihren Ministerpräsidenten nennen, einen harten Sparkurs ein. Seitdem sinkt die Staatsverschuldung stetig und auch die irische Konjunktur erholt sich. Irland ist zum Vorzeigeland in der Eurokrise geworden.

Wegen seiner Leistungen zur Bekämpfung der Krise ist der 61-jährige vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger als Europäer des Jahres 2012 ausgezeichnet worden. Diesem Ruf will Kenny im nächsten halben Jahr gerecht werden: "Wir werden keine Minute verlieren", sagte er zum Auftakt der irischen EU-Ratspräsidentschaft.

Abseits der politischen Bühne ist Enda Kenny begeisterter Bergsteiger, sogar den Kilimandscharo hat er schon erklommen. Kenny ist verheiratet und Vater von drei Kindern.