Newsletter November 2013

Malala - Auszeichnung mit dem Sacharow-Preis

Malala Yousafzai

Seit 25 Jahren ehrt das Europäische Parlament jährlich Menschen oder Organisationen für ihren Kampf gegen Intoleranz und Unterdrückung mit der Auszeichnung mit dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit. Die Preisträgerin dieses Jahres ist zum ersten Mal ein junges Mädchen: Malala Yousafzai.

Die pakistanische Menschenrechtsaktivistin setzt sich bereits seit 2008 für das Recht auf Schulbildung von Mädchen und Frauen ein, nachdem das herrschende Taliban-Regime 2009 Mädchen verboten hatte, am Schulunterricht teilzunehmen. Durch verschiedene Reden, unter anderem vor der Vollversammlung der Vereinigten Nationen und einem Blogtagebuch für den britischen Sender BBC, verschaffte Malala sich und ihrem Kampf für einen gerechten Zugang zu Bildung große Bekanntheit. Im Oktober 2012 wurde Malala auf dem Heimweg von der Schule Opfer eines Mordanschlages der pakistanischen Taliban. Sie wurde mehrfach durch Schüsse in den Kopf und Hals getroffen - und überlebte.

Besonders bewegt hat mich Malalas Aussage: "Ich möchte nicht als das Mädchen bekannt sein, auf das die Taliban geschossen haben, sondern als das Mädchen, das für Bildungsrechte kämpft". Die Botschaft ihrer Rede im Europäischen Parlament war klar: "Es gibt Armut, Angst und Terrorismus, aber auch Hoffnung. Denn wir alle arbeiten hier gemeinsam daran, diesen Kindern zu helfen, in ihrem Namen zu sprechen und zu handeln".

Ihr mutiges Engagement für die Rechte von Mädchen und Frauen wurde zurecht auch offiziell vom Europäischen Parlament gewürdigt. Malalas friedlicher Kampf gegen Unterdrückung ist ein Vorbild - das auch unsere europäischen Werte widerspiegelt. Die Ehrung mit dem Sacharow-Preis setzt ein klares Zeichen für die Frauenrechtsbewegung in allen Ländern der Welt, in denen Frauen immer noch weniger Rechte und Bildungschancen besitzen als Männer.

Benannt wurde die Ehrung nach dem russischen Dissidenten und Physiker Andrej Sacharow, der 1975 für seinen Einsatz für Menschenrechte und gegen atomare Aufrüstung den Friedensnobelpreis erhielt. Kandidaten können von jeder Fraktion des EU-Parlaments oder von mindesten 40 EU-Abgeordneten vorgeschlagen werden.