März 2015

Bessere Chancen für Frauen und Mädchen durch Bildung

Bessere Chancen für Frauen und Mädchen durch Bildung

Warum sind Frauen in bestimmten Berufsfeldern nach wie vor unterrepräsentiert? Und was sind die Gründe dafür, dass Frauen im Berufsleben nach wie vor schlechter bezahlt sind als Männer und nur selten Führungspositionen bekleiden?

Beim internationalen Frauentag habe ich im Münchner Gasteig mit Expertinnen wie der Vizepräsidentin des Bayerischen Landesfrauenrats, Margit Berndl, und der Geschäftsführerin der Münchner Frauenakademie, Birgit Erbe, darüber diskutiert, welche Veränderungen nötig sind, um in all diesen Bereichen für wirkliche Chancengleichheit zu sorgen und wie Deutschland auch international mehr Verantwortung für eine bessere Bildung von Mädchen und Frauen übernehmen kann.

Ein entscheidendes Kriterium ist die Berufswahl. Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen haben oft sehr klassische Rollenbilder und geben sie an die Kinder weiter. Zudem orientieren sich Jugendliche stark an Berufen, die sie aus ihrer unmittelbaren Umgebung kennenlernen. Vielen Mädchen aber fehlen solche Vorbilder.

Andere Berufe haben ein Image, das in der Öffentlichkeit als typisch männlich gilt, wie Bauingenieurin oder Kapitänin. Man spricht insoweit von Mentalitätsstereotypen. Wie läßt sich dies ändern? Lego bietet jetzt schon einen rosafarbenen Werkzeugkasten an. Das Signal ist gut, aber das alleine reicht natürlich noch bei Weitem nicht.

Es gibt noch viel Nachholbedarf bei diesem Thema. Wir müssen in den Betrieben Frauen in den mittleren Führungsebenen stark fördern, damit diese sich dann auch an die Spitze der Unternehmen weiterentwickeln können. Und es muss möglich sein, Karriere und Familie miteinander zu vereinbaren. Hier sind die Unternehmen gefordert. Auch brauchen wir insoweit ermutigende Vorbilder. Verbessern werden wir die Situation nur, wenn auch die Männer ihren Anteil an Familien- und Hausarbeit leisten. Entscheidend ist schliesslich auch, den Wiedereinstieg von Frauen nach einer Erwerbsunterbrechung zu erleichtern. Denn es sind immer noch meist die Frauen, die sich um die Kinder und pflegebedürftige Familienangehörige kümmern. Und wir brauchen mehr Anerkennung für die Tätigkeit von Frauen. So liegen viele Frauenberufe im sozialen Bereich. Es sind wichtige Berufe, die uns etwas wert sein müssen.