April/Mai 2015 Forderung nach gerechterer Verteilung von Flüchtlingen in der EUDer anhaltende Flüchtlingsstrom nach Europa stellt uns vor gewaltige Herausforderungen. Angesichts der immer größer werdenden Zahl von Menschen, die bei uns eine bessere Zukunft suchen, brauchen wir konkrete Antworten auf das drängende Flüchtlingsproblem vor den Toren Europas. Alle politischen Ebenen sind gefordert, auch die Europäische Union! Im Europäischen Parlament haben wir in der letzten Plenarwoche unsere Forderung nach einer umfassenden Migrationsstrategie wie auch nach einer gerechteren Quote bei der Aufnahme von Asylbewerbern und Flüchtlingen durch alle Mitgliedstaaten durchsetzen können. Mittlerweile hat auch die Europäische Kommission einen Vorschlag vorgelegt, in dem gefordert wird, einen gerechten Verteilmechanismus für Flüchtlinge und Asylbewerber einzuführen. Als Bemessungsgrundlage für den Verteilschlüssel soll dabei das Bruttosozialprodukt, die Bevölkerungszahl, die Arbeitslosenquote und die Zahl der bereits aufgenommenen Asylbewerber und Flüchtlinge in einem Mitgliedsland herangezogen werden. In der EU gilt derzeit das sogenannte Dublin-System, nach dem Flüchtlinge in dem Land ihr Verfahren bekommen und untergebracht werden, in dem sie zuerst EU-Territorium betreten haben. Damit sind die Mittelmeeranrainer besonders betroffen - auch wenn viele Flüchtlinge im offenen Schengenraum weiterreisen. Neben der gerechteren Verteilung der Asylbewerber und Flüchtlinge auf die Mitgliedstaaten muss die Seenotrettung im Mittelmeer aufgestockt, die Europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union FRONTEX ausgebaut und der Kampf gegen die skrupellosen Schleuserbanden und Menschenhändlern mit aller Härte geführt werden. Und natürlich müssen wir die Fluchtursachen bekämpfen und konsequent gegen Missbrauch vorgehen. |