Juni 2015 Roaming-Gebühren endlich abschaffenEigentlich sollten ab dem 15. Dezember 2015 für Handy-Telefonate, SMS und fürs Runterladen von Daten im EU-Ausland keine zusätzlichen Roaming-Gebühren mehr erhoben werden. Eigentlich! Doch diese klare Forderung des Europa-Parlaments scheint irgendwie noch nicht an der richtigen Stelle angekommen zu sein. Die Vertreter der Mitgliedsstaaten jedenfalls wollen die Aufschläge erst Ende 2018 endgültig abschaffen. Bis dahin soll jeder Handynutzer ein bestimmtes Kontingent erhalten, in dessen Rahmen er keine Zusatzgebühren zahlen muss. Geplant sind 40 Anruf-Minuten, 40 SMS und Datenübertragungen bis zu 80 Megabyte - im Jahr! In Zeiten, in denen praktisch jeder permanent online ist! Uns Abgeordneten passt das gar nicht. Wir wollen schnellstens ein Roaming-freies Europa. Es gibt kein besseres Prestigeprojekt für die EU. Und dieses Ziel werden wir auch nicht aufgeben. Ich kämpfe schon seit Jahren dafür, dass sich die teilweise vollkommen überhöhten Roaming-Gebühren den nationalen Tarifen annähern. Höhere Telefongebühren im Ausland passen nicht zu den offenen Grenzen im EU-Binnenmarkt und zur Reisefreiheit. Ein Europa, ein Wirtschaftsraum, ein Telefontarif. Die Menschen werden sowohl privat als auch beruflich immer mobiler. Man will im Urlaub oder auf der Dienstreise seinen Freunden ein Foto schicken oder herausfinden, ob es ein gutes Restaurant in der Nähe gibt. Und das zu ortsüblichen und nicht zu erhöhten Auslandtarifen. Mit Blick auf einen digitalen Binnenmarkt in der EU, auf gemeinsame technische Standards und auf eine digitale Union sind Roaming-Gebühren einfach nicht mehr zeitgemäß. Die Länder müssen ihre Blockade-Haltung aufgeben. Dementsprechend geht der Kampf weiter. Ein Ende ist leider noch nicht in Sicht. |