Juni 2015

Vor Ort in Oberbayern

Ein Stück Weltpolitik live in Erding

Ein Stück Weltpolitik live in Erding

Zum diesjährigen Europatag im Mai habe ich die beiden Erdinger Gymnasien besucht. Im Korbinian-Aigner-Gymnasium konnte ich mit den rund 100 Schülerinnen und Schülern der elften Jahrgangsstufe über die Bedeutung von Europa und die Arbeit im Europäischen Parlament sprechen. Denn egal, wo die Schüler hingehen, sie kommen mit Europa in Berührung. Die große europäische Politik begegnet einem durchaus im Alltag. Ein gutes Beispiel sind die Flüchtlinge, die mittlerweile auch im Landkreis Erding angekommen sind. Damit wird das Ziel "Nie wieder Krieg", das letztlich Motivation für die Gründung der Europäischen Union war, auch 70 Jahre nach Kriegsende, sehr lebendig und nachvollziehbar. Ich habe den Jugendlichen aber auch erklärt, wie schwierig es manchmal ist, eine für alle Parlaments-Mitglieder und Staaten befriedigende Entscheidung zu treffen.

Im Anne-Frank-Gymnasium haben wir das dann anhand eines Rollenspiels mal richtig plastisch gemacht. Drei Zehntklässler gingen der Frage nach, wie ein Engländer, ein Franzose und ein Deutscher einen mehrheitsfähigen Konzeptvorschlag ausarbeiten. Dabei wurde deutlich, wie unterschiedlich die kulturellen Prägungen in der Europäischen Union sind. Am Ende wurden den Schülern hoffentlich klar: Es gibt in der Politik keine optimalen Lösungen für alle, kein schwarz oder weiß, sondern stets ein Abwägen von Argumenten.

Zum besseren Verständnis der verschiedenen Standpunkte lautet mein Appell an die Schüler: Sammelt mit Hilfe eines Auslandaufenthalts interkulturelle Kompetenzen! In einer Welt, die immer mehr zusammenwächst, ist das ein wichtiges Rüstzeug.