Juli 2015

Ex patria bavaria - Udo Bux

Ex patria bavaria - Udo Bux

Die Unionsbürger und ihre Rechte, das Haushaltsrecht und die neue Haushaltsordnung der EU, die Zuständigkeiten des Gerichtshofs der Europäischen Union - alles Veröffentlichungen von Udo Bux. Der gebürtige Nürnberger ist seit langem in verschiedensten Funktionen beim Europäischen Parlament in Brüssel und Straßburg tätig.

Nach dem Abitur hat Udo Bux Jura studiert und war Rechtsreferendar am Oberlandesgericht Nürnberg. Schon im Studium setzte er sich Europa als Schwerpunkt und absolvierte Praktika bei Kommission und Parlament. Der Titel seiner Promotion: EG-Kompetenzen für den Rundfunk. Im Anschluss durchlief der Jurist ein einjähriges Volontariat bei der Nürnberger Zeitung, zuvor hatte er bereits ein halbes Jahr als Redakteur beim Argentinischen Tagblatt in Buenos Aires gearbeitet.

"Politik hat mich schon immer interessiert", sagt der Franke, der sich in den 80ern in der Jungen Union engagiert hat und sogar mal für den Nürnberger Stadtrat kandidierte. Als Student sei er im Dezember 1989 mit Freunden von Nürnberg nach Berlin gefahren, um beim Brandenburger Tor den ersten Jahreswechsel in einem vereinten Deutschland zu feiern. "Da war für mich klar, dass ich eine Europafahne mitnehmen werde - Deutschlandfahnen waren ja genug vorhanden."

Und nach dem Praktikum bei der Europäischen Kommission, nach Examen und Volontariat, wusste er auch, dass er für die EU arbeiten wollte. "Das Sprachengemisch und die unterschiedliche Herangehensweise der verschiedenen Kollegen aus den damals noch 12 Mitgliedstaaten bei Problemlösungen hatten mich in den Bann geschlagen." 1994 fing Bux als junger Beamter bei den Ausschusssekretariaten im europäischen Parlament in Brüssel an. Zunächst im Generalsekretariat, danach drei Jahre im Sekretariat des Umweltausschusses, bevor er als Presseattaché ins Informationsbüro des europäischen Parlaments in Bonn und Berlin versetzt wurde. 2001 ging es für Bux wieder zurück nach Brüssel. Erst arbeitete er im Sekretariat des Rechtsausschusses, später im Haushaltsausschuss. Seit 2013 ist der 50-Jährige als "Policy analyst" für die Fachabteilung Bürgerrechte und Verfassungsfragen der Generaldirektion Interne Politiken zuständig. Hier muss er unter anderem externe Expertisen für diverse Ausschüsse einholen, Workshops und öffentliche Anhörungen organisieren und die vorgegebenen Haushaltslinien managen.

"Wenn ich die Abgeordneten so bei ihrer Arbeit sehe, bin ich trotz meiner Leidenschaft für politische Themen oft froh, kein Politiker sein zu müssen, sondern den Politikbetrieb nur von außen zu begleiten", meint Udo Bux. Gerade die deutschen Abgeordneten in Brüssel hätten ein großes Arbeitspensum und würden unglaublich professionell arbeiten.

In den vergangenen 20 Jahren habe sich vieles verändert. "Sowohl bei meinem Arbeitgeber, dem Europäischen Parlament, als auch in Brüssel als Stadt. Deshalb ist es wichtig, wenn man weiß, wo man herkommt, wo man eine Heimat hat." Seinen Urlaub macht Udo Bux deshalb am liebsten in Deutschland. Oder richtig dahoam", also in Bayern.

Seit ein paar Jahren Udo Bux übrigens auch Vorsitzender eines ungewöhnlichen CSU-Ortsverbands: dem Auslandverband Brüssel. Mit etwa 50 Mitgliedern, alles Expats aus Bayern. "Diese ehrenamtliche Arbeit, auch das ist ein Stück Heimat für mich."