März 2016

Mit Bargeld-Limit gegen Kriminalität

Mit Bargeld-Limit gegen Kriminalität

Bar oder mit Karte - beim Einkaufen gehört diese Frage zum Standard. Aber auch im EU-Parlament wird derzeit darüber diskutiert, da die Vorschläge auf dem Tisch liegen. Vorgeschlagen wird eine Obergrenze für Barzahlungen. Sie soll nach deutschen Vorstellungen bei 5000 Euro liegen. Eine Summe, die es Kriminellen schwerer macht, Falschgeld zu waschen. Denn dabei kommt sehr oft Bargeld zum Einsatz. Laut einer Untersuchung des deutschen Finanzministeriums ist Geldwäsche vor allem beim Kunsthandel, beim Handel mit Immobilien und teuren Jachten sowie in der Gastronomie ein Thema. Allein in Deutschland sollen so rund 100 Milliarden Euro jährlich gewaschen werden.

Dem will die EU einen Riegel vorschieben. Argumentiert wird, dass ein Bargeld-Limit die illegalen Geschäfte zumindest erschweren würde. Kommt in Brüssel in diesem Jahr keine europäische Regelung zustande, dann will die Bundesregierung die Obergrenze allein für Deutschland festlegen.

In einigen europäischen Ländern gibt es solche Bargeld-Obergrenzen bereits. In Belgien liegt sie bei 3000 Euro, in Spanien bei 2500 Euro, wenn eine der Parteien gewerblich tätig ist. In Italien sind Barzahlungen von mehr als 1000 Euro seit Anfang 2012 verboten. In Schweden gibt es gar eine Kampagne zur kompletten Abschaffung von Bargeld, die mit Slogans wie "Bargeld braucht nur noch deine Oma - und der Bankräuber!" wirbt. Überhaupt wird in den nordischen Ländern fast nur noch elektronisch bezahlt.

Sie mögen mich für altmodisch halten: Aber ich kann mich mit den Vorschlägen nicht anfreunden. Ich zahle gerne mit Bargeld und glaube, dass die Vorschläge, die die Geldwäsche bekämpfen sollen, bei den Kriminellen nur ein müdes Lächeln hervorrufen.