Mai 2016

Aus für den 500-Euro-Schein

Aus für den 500-Euro-Schein

Es ist die wertmäßig größte Banknote in der Währungsgemeinschaft: Der 500-Euro-Schein. Nun hat der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) entschieden, die Banknote langsam aus dem Verkehr zu ziehen. In diesem Rat sitzen die sechs Mitglieder des EZB-Direktoriums sowie die Notenbankchefs der 19 Euroländer. Die Produktion des Geldscheins wird gestoppt, die Ausgabe etwa gegen Jahresende 2018 eingestellt, kündigte die Notenbank an. Damit wird es im Euroraum keine Banknoten über 200 Euro mehr geben.

Durch die Abschaffung sollen Terrorfinanzierung und Geldwäsche künftig besser bekämpft werden. In Spanien hat der 500-Euro-Schein übrigens sogar den Spitznamen "Bin Laden" - nach dem langjährigen Anführer der Terrororganisation Al-Kaida. Ob sein Aus nun tatsächlich den Kriminellen das Handwerk legt, werden wir sehen. Ich beurteile die Aktion sehr kritisch. Auch wenn die Bundesbank stets betont, dass dies nicht der erste Schritt zur allgemeinen Abschaffung des Bargelds ist: Hier wird doch eine erste Hürde überschritten. Doch gerade in Deutschland sind Münzen und Scheine eine beliebte Zahlungsart. Für viele Bürger gehört dies zu ihrer Privatsphäre, zudem behält man eine bessere Übersicht über seine Ausgaben.

Jedenfalls sollen die 500er-Scheine, die im Umlauf sind, ihren Wert behalten und für einen unbegrenzten Zeitraum bei den nationalen Banken des Eurosystems umgetauscht werden können. Sollten Sie einen solchen großen Lila-Schein haben, würde ich Ihnen aber trotzdem raten, den Tausch bei Ihrer Bank schon vor 2018 vorzunehmen.