Oktober 2016

Die Wirtschaftslage der Griechen

Die Wirtschaftslage der Griechen

Flüchtlingszustrom und Brexit haben die Scheinwerfer in den letzten Monaten von Griechenland abgelenkt. Doch die Griechen und ihre Geldkrise sind keineswegs in Vergessenheit geraten. Im Europäischen Parlament haben wir uns vergangene Woche mit der wirtschaftlichen Situation in Griechenland befasst. Wie ist der Stand der Strukturreformen, welche Auswirkungen sind in Griechenland zu spüren und wie geht es weiter?

Zahlreiche Reformen, speziell bei den Renten und auf dem Bankensektor, wurden angestoßen. Aber vieles ist auch noch unerledigt. Auf dem Papier stehen viele Maßnahmen, doch sie werden nicht umgesetzt! Die Tsipras-Regierung spielt hier erneut mit dem Feuer. Denn die nächste Kreditrate der Geldgeber kann nur dann ausgezahlt werden, wenn es echte Fortschritte bei den Reformvorhaben gibt.

Es ist eine schwierige Phase, die das griechische Volk durchstehen muss. Im Rahmen des wirtschaftlichen Anpassungsprogramms muss Griechenland bis Mitte 2018 insgesamt über 200 Einzelmaßnahmen in mehreren Schritten umsetzen. Darunter auch viele unpopuläre Einschnitte, die auf massive Widerstände stoßen. Aber die griechische Regierung hat sich hierzu bereit erklärt. Investitionen kommen und damit Arbeitsplätze entstehen nur, wenn das regulatorische Umfeld und das Investitionsklima stimmen. Dafür muss Tsipras sorgen. Er muss seine Verwaltung umkrempeln, verlässliche Strukturen schaffen. Und das im eigenen Interesse, im Interesse seines griechischen Volkes!