Mit dem Green Deal hat sich die Europäische Union das ambitionierte Ziel einer emissionsfreien Wirtschaft bis 2050 gesetzt. Dabei wird die Zukunftstechnologie Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen.
In energieintensiven Industrien, wie der Stahlproduktion, der Zementherstellung oder der chemischen Industrie brauchen wir kohlenstoffarmen Wasserstoff, um fossile Brennstoffe zu ersetzen. Als Energieträger kann Wasserstoff zum Speichermedium für erneuerbaren Strom werden und damit zur Flexibilität unserer Energienetze beitragen. Auch im Schwerlasttransport wird Wasserstoff in der Antriebstechnologie zur Emissionsverringerung beitragen.
Die Produktionskapazitäten für Wasserstoff aus erneuerbaren Energien und für kohlenstoffarmen Wasserstoff, der durch Kohlenstoffabscheidung und -speicherung entsteht, sind noch viel zu klein. Derzeit macht erneuerbarer Wasserstoff nur ca. fünf Prozent der weltweiten Erzeugung aus. Das heißt, wir müssen die Erzeugung in Europa massiv ausbauen. Nur so entsteht ein funktionierender Markt und damit auch wettbewerbsfähige Preise für diese Art von Wasserstoff. Dazu sind enorme Investitionen nötig. Die Kommission schätzt, dass bis 2050 Investitionen von bis zu 470 Milliarden Euro allein für erneuerbaren Wasserstoff notwendig sein könnten. Hinzu kommen bis zu 18 Milliarden, um die bestehende Erzeugung aus fossilen Energieträgern nachzurüsten, sodass kohlenstoffarm produziert werden kann. Europa hat aber eine gute Ausgangslage. Unsere Hersteller für die notwendige Elektrolyse-Technologie sind weltweit führend und wir haben ehrgeizige Ziele für den Ausbau der notwendigen erneuerbaren Energien.
Im Industrieausschuss habe ich die Verhandlungen für die EVP über eine europäische Strategie für erneuerbaren Wasserstoff geführt. Der hierzu verabschiedete Bericht wurde mit großer Mehrheit im Plenum des Europäischen Parlaments im Juli 2021 angenommen (https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2021-0241_DE.html).