Oktober 2018

Verbot von Einweg-Plastikprodukten

Verbot von Einweg-Plastikprodukten

Plastikbecher und -löffel, Trinkhalme, Chipstüten, Wattestäbchen - Einweg-Plastikmüll wird zu einem immer größeren Problem auf der Welt. Vor allem für die Meere ist dieser Müll lebensbedrohend. Auf den Ozeanen treiben über 140 Millionen Tonnen davon. Zum Teil als schwimmende Inseln, die um ein Vielfaches größer sind als Deutschland. Und jedes Jahr kommen mehre Millionen Tonnen weiterer Plastikmüll dazu. Nicht nur, dass viele Tiere durch das Zeug qualvoll verenden, kleinste Teilchen gelangen über die Nahrung auch in unseren Körper.

Im Europaparlament gehen wir nun entschlossen dagegen vor und verbieten Plastik-Wegwerfprodukte. Es darf nicht noch mehr davon in unsere Meere gelangen! Ich habe dazu auch massenhaft Mails von besorgten Bürgern erhalten, die uns EU-Parlamentarier vehement zum Handeln auffordern.

Unser Ziel ist, dass Besteck, Becher, Teller und Plastikhalme, Kunststoff-Wattestäbchen und -Rührstäbchen künftig verboten werden. Aufgeschäumte Verpackungen für Lebensmittel und Getränke sollen ebenfalls verschwinden. Nicht jedes Bündel Bananen braucht eine extra Plastikverpackung. Strohhalme, Kaffeebecher, Watte- und Rührstäbchen können auch aus Holz oder Papier hergestellt werden.

Um die Industrie zu motivieren, sich andere Lösungen auszudenken, soll es bis 2025 höhere Recyclingquoten, vor allem für Plastikgetränkeflaschen, geben. Zudem müssen sich die Hersteller von Plastikprodukten an den Kosten für die Säuerung der Umwelt beteiligen. Für Fischernetze soll es ein definiertes Sammel- und Recyclingziel geben.

Wir werden sicher nicht von heute auf morgen alle Plastik-Einwegprodukte vom Markt fegen können. Wir möchten die EU-Bürger aber stärker sensibilisieren für den Umgang mit Kunststoffen. Ganz sicher sollen keine Luftballons für den Kindergeburtstag oder auf Volksfesten verboten werden,. Dies wollten die Grünen. Wir wollen die Hersteller fordern, dass Sie Ihre Produkte umweltverträglich anbieten, nicht den Konsumenten bevormunden.

Das Europaparlament und nationale Regierungen werden nun über den endgültigen Text der EU-Richtlinie verhandeln. Die neuen Standards zur Vermeidung von Plastikmüll sollten bis zum Frühjahr stehen. Somit hat Europa auch für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen einen echten Mehrwert.