Oktober 2018

30. Todestag von Franz Josef Strauß

30. Todestag von Franz Josef Strauß

Er gehört zu den einflussreichsten deutschen Politikern: Franz Josef Strauß. Am 3. Oktober jährte sich sein Todestag. 1988 erlitt FJS während eines Jagdausflugs einen Kollaps, die Ärzte kämpfen um sein Leben, doch der 73-Jährige verstarb zwei Tage später.

Mit seinem Tod ging eine Ära zu Ende. Franz Josef Strauß prägte die Politik dieser Zeit entscheidend, nicht nur in Bayern. Hier war er Ministerpräsident und ab 1961 Parteivorsitzender. Im damaligen Regierungssitz Bonn wirkte er als Bundesminister, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe und Kanzlerkandidat. Strauß verkörperte die Volkspartei CSU, die es zwar nur in Bayern gibt, aber durchaus bundes- und europapolitische Ansprüche stellt. Vom Ausnahmepolitiker Strauß gingen zu Lebzeiten zahlreiche Impulse für Bayern, Deutschland und Europa aus, die bis heute nachwirken.

Der Schock über den plötzlichen Tod des Landesvaters saß damals tief in Bayern. Zehntausende kondolierten am Sarg; das Requiem in der Frauenkirche hielt der spätere Papst Joseph Kardinal Ratzinger. Nach Art der bayerischen Könige fand ein Trauerzug von der Münchner Residenz zum Siegestor statt, am Straßenrand bildeten die Bayern ein Ehrenspalier. Wer damals dabei war, kann sich bis heute gut daran erinnern.

FJS hat die bayerische Volkspartei CSU zu einer deutschlandweit bekannten Marke gemacht. Er wollte die Interessen des gesamten Volkes vertreten, die konfessionellen Grenzen überwinden und die verschiedenen Bevölkerungsschichten miteinander verbinden. Dazu mussten in der gesamten Bandbreite der Politik klare Meinungen vertreten werden. Dem Volk aufs Maul schauen, aber ihm nicht nach dem Munde reden, wie Strauß zu sagen pflegte.

Strauß ist zudem der Schöpfer des modernen Bayern. Er hat es vom armen Agrarland zum aufstrebenden Industriestandort geführt. Die wirtschaftliche Entwicklung und eine ausgewogene Sozialpolitik, eine lebendige bayerische Tradition sowie eine deutsche und europäische Verpflichtung waren Grundlinien seiner Politik als Bayerischer Ministerpräsident. Er selbst hat es einmal so zusammengefasst: Dankbar rückwärts, mutig vorwärts, gläubig aufwärts. In der Deutschlandpolitik, die ihm ganz besonders am Herzen lag, erwies er sich als wahrhaft konservativer Visionär. FJS glaubte sein Leben lang an eine deutsche Wiedervereinigung.

Sein Erbe verpflichtet. Wir sollten Bayern als Heimat, Deutschland als Vaterland und Europa als Zukunft sehen. Oder wie Strauß es formulierte: "Dieses Europa hat ein gemeinsames Schicksal und eine gemeinsame Zukunft. Was liegt näher, als dass es zu einer gemeinsamen Politik kommen muss?"