Dezember 2018

Die EU im Weltall

Die EU im Weltall

Kommunikation, Landwirtschaft, Überwachung von Naturkatastrophen oder Rettung von Menschenleben auf See - ohne funktionierende Raumfahrttechnologien wäre dies nicht möglich. Die Weltraumstrategie der EU hat Auswirkungen auf Unternehmen und Bürger. Beispiel Verkehr: Navigationssysteme und Erdbeobachtungen verbessern die Leistungen der Transportdienste. Ein effizientes Verkehrsmanagement verringert Emissionen, was wiederum zum Klimaschutz beiträgt. Mit dem Einsatz von Drohnen werden Zustell- und Postdienste verbessert. Durch eine bessere Flugverfolgung werden Flugstornierungen und Lärm reduziert.

Die Weltraumtechnologie ist für eine Reihe von wichtigen Dienstleistungen unverzichtbar. Außerdem kann sie eine entscheidende Rolle dabei spielen, neue Herausforderungen wie Klimawandel, Grenzkontrollen und Sicherheit zu bewältigen. In Europa ist die Raumfahrt seit über 50 Jahren ein kooperatives Unterfangen. Aus der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten entstand die Europäische Weltraumorganisation ESA. Sie ist verantwortlich für Satellitenprogramme wie Galileo und Copernicus.

Das neue Weltraumprogramm der EU zielt darauf ab, Europas globale Führungsposition in den Bereichen Erdbeobachtung, Navigation und technologische Forschung zu stärken. Damit Europa die zweite Weltraummacht der Welt bleibt, müssen wir eine noch engere Zusammenarbeit fördern. Denn die Konkurrenz durch die traditionellen Weltraummächte einerseits und neue Akteure andererseits, stellt die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Raumfahrtindustrie zunehmend in Frage.

Die Bayerische Staatsregierung hat vor kurzem die bayerische Luft- und Raumfahrt-Strategie "Bavaria One" beschlossen. Ministerpräsident Markus Söder hat die Raumfahrt zur Schlüsselindustrie des Freistaats erklärt. In den kommenden Jahren sollen insgesamt 700 Millionen Euro investiert und neue Arbeitsplätze im Bereich Forschung und Entwicklung geschaffen werden. An der Technischen Uni München wird eine neue Fakultät für Luft- und Raumfahrt eingerichtet. Das langfristige Ziel: Die Entwicklung von neuen satelliten-gestützten Anwendungen, die auch in der Landwirtschaft oder dem Katastrophenschutz eingesetzt werden können. Es geht nicht darum, dass wir Bayern künftig im Urlaub zum Mond fliegen können. Es geht um die Entwicklung neuer Antriebe, um innovative Werkstoffe, um Klein- und Mikrosatelliten. Um sowas wie das innovative Transportsystem Hyperloop, eine Art Rohrpost für den Transport von Menschen. Dafür will Bayern eine 400 Meter lange Teststrecke bauen und somit den Forschern die Chance geben, ein besonders umweltfreundliches Transportsystem zu entwickeln, von dem künftige Generationen profitieren können.