April 2019

Ein ambitioniertes Programm für die Forschung

Ein ambitioniertes Programm für die Forschung

Der Blick über den Tellerrand, die Erweiterung des Horizonts, das ist für mich eigentlich bei jedem Thema wichtig. Im Bereich Forschung und Innovation ist es in meinen Augen maßgeblich für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft und eine nachhaltige Entwicklung. Genau das ist Ziel des EU-Förderprogramms "Horizon": Aus exzellenter Forschung marktfähige Produkte und Dienstleistungen zu generieren. Steht Europa im internationalen Wettbewerb vorne, hilft das, wirtschaftliche Krisen zu überwinden und den Arbeitsmarkt anzukurbeln.

Wir haben in Europa eine exzellente Forschung, sind aber nicht immer in der Lage aus Forschungsergebnissen konkrete Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Denn wenn Europa international wettbewerbsfähig bleiben will und wir unseren Wohlstand sichern wollen, müssen wir in Forschung und Innovation investieren, davon bin ich fest überzeugt.

Innovationen können aber nicht verordnet werden, sie entstehen im Alltag der Spitzenforschung. Mit "Horizon Europe" schaffen wir optimale Rahmenbedingungen. Durch die Fördergelder werden der Wissenschafts- und Technologiesektor, aber auch die Verzahnung zwischen Forschung und Industrie gestärkt. Gleichzeitig gehen wir globale Herausforderungen wie Klimawandel, Krebsforschung und Quantenforschung an. In Bayern profitieren wir besonders von dem Fördertopf. Denn beim Thema Forschung und Entwicklung ist Bayern eine der führenden Regionen in der EU. Das neue Forschungsrahmenprogramm ermöglicht unseren Universitäten, Fachhochschulen und Instituten solide Arbeitsgrundlagen. Wie so etwas konkret aussieht? Da forschen mehrere europäische Universitäten gemeinsam mit der Privatbrauerei "Erdinger Weißbräu" an der Erzeugung neuer Hefestämme für verbesserte Aromen in Bier und Wein. Da sammelt die Holocaust-Gedenkstätte Dachau zusammen mit 20 Partnerorganisationen in 13 Ländern Dokumentationen zum Holocaust und rekonstruiert so individuelle Lebensgeschichten. Da arbeitet das bayerische Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht in Teisendorf gemeinsam mit insgesamt 22 Instituten, Baumschulen, Universitäten und Unternehmen an einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Bewirtschaftung und nachhaltige Nutzung forstgenetischer Ressourcen in Europa.

Den Mehrwert solcher Kooperationen werden wir am Ende alle zu spüren bekommen, gleichzeitig stärkt Europa damit seine regionale und internationale Wettbewerbsfähigkeit.