Sommer 2019

EU verbietet Kunstrasenplätze?

EU verbietet Kunstrasenplätze?

Das Europaparlament hat sich kaum konstituiert, da gibt es bereits das erste Aufregerthema: "Die EU schafft die Kunstrasenplätze ab". Sportvereine in ganz Bayern hat diese Schlagzeile alarmiert. Was ist dran an dieser Schlagzeile?

Nun - es gibt noch kein solches Verbot. Es stimmt allerdings, dass die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) ein Verbot prüft, da Kunstrasenplätze umweltschädliches Mikroplastik enthalten. Doch die Agentur befindet sich erst in einer frühen Phase der Meinungsbildung zu diesem Thema. Zurzeit führt ECHA eine sogenannte öffentliche Konsultation durch, bei der Privatpersonen, Organisationen, Vereine oder Mitgliedstaaten die verschiedenen Auswirkungen des angedachten Mikroplastik-Verbots sachlich kommentieren können. Zudem wird erst noch geprüft werden, ob nicht technische Maßnahmen an Stelle eines Verbots implementiert werden könnten.

Wir haben bei der Europäischen Kommission hierzu bereits eine Anfrage eingebracht mit der Aufforderung, über geplante konkrete Maßnahmen zu informieren, bei der Prüfung geeigneter Maßnahmen die Verhältnismäßigkeit zu berücksichtigen und ein Förderprogramm aufzulegen, das Vereine im Breitensport bei der Umsetzung von gegebenenfalls geplanten Maßnahmen unterstützen kann.

Ich werde im Europaparlament die weitere Entwicklung dieses Themas nicht nur verfolgen, sondern mich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass Entscheidungen auf einer soliden Faktenbasis getroffen werden und etwaige Maßnahmen verhältnismäßig sind. Denn unsere Sportvereine, in denen tausende Ehrenamtliche engagiert sind, leisten Herausragendes für unsere Gesellschaft und unseren sozialen Zusammenhalt.