Newsletter von Prof. Dr. Angelika NieblerNewsletter November/Dezember I 2020

Strengere Haftung für Künstliche Intelligenz

Ob Siri oder Alexa - Künstliche Intelligenz (KI) ist in unserem Alltag längst angekommen. Die Sprachsteuerung von Geräten, eine automatische Gesichtserkennung, automatische Unfallmeldungen, die Analyse des Einkaufsverhaltens, all das hat mit KI zu tun. Sie kann positiv genutzt werden, allerdings führt KI auch zu etlichen neuen Herausforderungen für die Zukunft und wirft rechtliche sowie ethische Fragen auf.

Eine vertrauenswürdige KI muss in meinen Augen alle geltenden Gesetze und Vorschriften einhalten und eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Dazu gehört für mich auch die Frage nach der Haftung. Bislang war nur der Hersteller verantwortlich, nun sollen auch die Betreiber eines Produkts mit risikoreicher KI haften, wenn es zu einem Schaden kommt. Da gibt es derzeit noch eine Rechtslücke in der Haftung, die wir schließen müssen.

KI muss auch sicher sein. Zu den risikoreichen Anwendungen gehört zum Beispiel auch der Einsatz von KI in der Medizin und in Autos. Sie stehen auf einer Liste mit Hochrisiko-KI-Systemen. Diese Listen müssen gepflegt und ständig neu bewertet werden. Deshalb wollen wir im EU-Parlament einen neuen ständigen Ausschuss zum Thema, inklusive Beratung durch Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. KI sollte nicht diskriminieren, Privatsphäre und Datenschutz müssen gewährleistet werden. Gleichzeitig dürfen durch Regulierung keine innovativen Ideen erstickt werden.

Zudem haben wir Parlamentarier uns für europaweite ethische Standards für KI, Robotik und damit zusammenhängende Technik ausgesprochen. Meine Maxime hierbei ist ganz klar. Der Mensch muss im Mittelpunkt der Technologie stehen.

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