Newsletter Juli 2011

Roaming in der EU - Mobilfunkpreise sollen weiter sinken

Roaming in der EU

Pünktlich zu Beginn der Urlaubssaison erhöht die Europäische Kommission den Druck auf Mobilfunkanbieter, die Gebühren beim Telefonieren und Surfen im Ausland zu senken. Nach einem in dieser Woche vorgelegten Verordnungsentwurf sollen die Kostenobergrenzen für die Nutzung von Handys im Ausland zum 1. Juli 2014 weiter fallen. "Das ist ein guter Vorschlag, denn die Tarife für Daten-Roaming sind oft überteuert. Das ist unangemessen, da die Kommunikation mit Smartphones über das Internet immer stärker zunimmt", begrüßt Angelika Niebler den Kommissionsvorschlag. Die CSU-Europaabgeordnete hatte die erste Roaming-Verordnung 2007 im Europäischen Parlament betreut.

Bislang existierten für das Daten-Roaming keine festgelegten Endkundenpreise. Das will die Kommission jetzt ändern. "Der Urlauber, der ein Foto nach Hause schickt oder in sein soziales Netzwerk hochlädt, soll zu Hause keinen Kostenschock bekommen", so Niebler. Momentan liegt der durchschnittliche Preis pro Megabyte bei 2,50 Euro. Anbieter sollen diese Gebühr ab Juli 2012 reduzieren, zunächst auf maximal 90 Cent, ab 2013 auf 70 Cent und ab 2014 auf 50 Cent. Verbraucher sollen zudem das Recht erhalten, einen separaten Roaming-Vertrag für das Ausland abzuschließen und dabei gleichzeitig ihre Handynummer zu behalten. "Mit dieser Maßnahme wird der Preiswettbewerb zu Gunsten der Nutzer belebt", erläutert die Roaming-Expertin der CSU.

Das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten müssen sich über die neuen Vorgaben einigen. "Vor allem das Datengeschäft ist bisher kaum reguliert und für Anbieter enorm lukrativ. Damit muss endlich Schluss sein. Die Vorschläge der Kommission gehen in die richtige Richtung und im Parlament wird es dafür viel Unterstützung geben", so Niebler.

Roaming-Gebühren fallen dann an, wenn man sein Mobiltelefon außerhalb des eigenen Netzes im Ausland nutzt. Das führte in der Vergangenheit besonders während der Feriensaison häufig zu bösen Überraschungen auf der Handyrechnung. Die EU hatte bereits 2007 mit der ersten Roaming-Verordnung erstmals Preisobergrenzen festgelegt. Diese Regelung läuft im Sommer 2012 aus. Künftig sollen die Tarife für ausgehende Telefonate von derzeit 39 auf 24 Cent pro Gesprächsminute fallen. Die Preise für eingehende Anrufe sollen von 15 auf 10 Cent sinken. Das Versenden von SMS soll ab Juli 2012 nicht mehr als 10 Cent kosten. Langfristig ist es das Ziel der EU, die Preise für Handygespräche im In- und Ausland bis 2015 aneinander anzugleichen.