Newsletter September 2011

Tourismus-Förderung - EP will neue Arbeitsplätze schaffen

Tourismus-Förderung

Ein Europasiegel könnte zukünftig Europa als beliebtestes Reiseziel des weltweiten Tourismus vermarkten. Dies ist einer der Vorschläge der Abgeordneten des Europäischen Parlaments, die in einer Entschließung mehr EU-Strukturmittel für den Tourismus-Sektor fordern. Insbesondere Renovierungen und innovative Initiativen sollen verstärkt gefördert werden, um das vielfältige kulturelle Erbe des Kontinents besser zu nutzen und ein hohes Dienstleistungsniveau zu gewährleisten. "Im Tourismussektor werden europaweit 10 Prozent des Bruttoinlandproduktes generiert und 12 Prozent der Beschäftigten haben hier ihren Arbeitsplatz - zumeist in kleinen und mittelständischen Unternehmen", erklärt die oberbayerische CSU-Europaabgeordnete Angelika Niebler die Forderungen des Parlaments. "Die verstärkte Förderung der Tourismus-Wirtschaft würde auch der bayerischen Wirtschaft zugute kommen und könnte neue Arbeitsplätze schaffen."

Das so genannte "Europäische Siegel für Qualitätstourismus" soll nach den Vorstellungen der Europa-Abgeordneten nach gemeinsamen europäischen Mindestkriterien vergeben werden und eine "europäische Touristencharta" die EU-weit einheitlichen Fahrgastrechte aufzeigen. Ferner befürwortet das Parlament eine schrittweise Harmonisierung der Hotelklassifizierungssysteme in der EU sowie des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf touristische Dienstleistungen. Um die negativen Auswirkungen des Tourismus auf die Umwelt zu reduzieren, solle die Kommission detaillierte Raumplanung, insbesondere in Küstengebieten, unterstützen und die Verwendung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln fördern.

Unmittelbare Forderungen des Europäischen Parlaments betreffen die Ausarbeitung eines Legislativvorschlags zur Sanierung und Renovierung von Reisezielen und eine Überarbeitung der Richtlinie über Pauschalreisen. Bis 2012 soll die Kommission eine integrierte Strategie mit Schwerpunkt Förderung von Kultur-, Geschichts-, Religions- und Landschaftstourismus vorlegen. Gleichzeitig soll die Strategie auch neue Dienstleistungen in den Bereichen Sport, Förderung von Industrieerbe und Agrotourismus berücksichtigen.