Newsletter Oktober / November 2011

"Schnee auf dem Kilimandscharo" gewinnt LUX-Filmpreis - Französischer Regisseur plädiert für mehr Solidarität

LUX-Filmpreis

Der französische Film "Schnee auf dem Kilimandscharo" hat den LUX-Filmpreis 2011 gewonnen. Während einer feierlichen Zeremonie im Straßburger Plenarsaal überreichte Parlamentspräsident Jerzy Buzek dem Produzenten-Team den mit 90.000 Euro dotierten Filmpreis des Europäischen Parlaments. "Schnee auf dem Kilimandscharo" hinterfragt die Ungerechtigkeiten moderner Gesellschaften und deren politischer Kultur, während er gleichzeitig für Toleranz plädiert.

Für die CSU-Europaabgeordnete Angelika Niebler ist es besonders wichtig, die kulturelle und sprachliche Vielfalt Europas nicht nur in Gesetzen wider zu spiegeln, sondern für die Menschen durch Initiativen wie den LUX-Filmpreis erlebbar zu machen. "Regisseur Robert Guédiguian zeigt in seinem Film auf eindringliche Weise, wie wichtig Werte wie Solidarität und Moral für eine Gesellschaft sind und dass diese Werte höher stehen als aller materieller Besitz. Gerade die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise schwächt die Solidarität untereinander. Deshalb sind eine Verbindung und das Verständnis der Menschen füreinander so wichtig", erklärte die oberbayerische CSU-Europaabgeordnete Angelika Niebler.

Der Film handelt von einem Ehepaar, das Opfer eines brutalen Raubüberfalls wird, bei dem all ihre Ersparnisse für die lang ersehnte Reise auf den Kilimandscharo gestohlen werden. Der Schmerz über den materiellen Verlust wird noch verstärkt, als sie die Wahrheit über die Täter erfahren.

Der LUX-Filmpreis des Europäischen Parlaments wird jedes Jahr an Filme verliehen, die die Werte, auf denen die europäische Identität beruht, bzw. die Vielfalt europäischer Kulturen darstellen oder den Eingliederungsprozess der Europäischen Union widerspiegeln. Das Preisgeld in Höhe von 90.000 Euro wird für die Untertitlung des Gewinnerfilms in alle 23-EU-Amtssprachen genutzt und die Adaptierung für seh- und hörbehinderte Menschen sowie für den Kinostart oder die Herstellung einer 35mm- oder digitalen Filmkopie für jeden Mitgliedstaat.

Seit der LUX-Filmpreis 2007 ins Leben gerufen wurden, wurde er an "Auf der anderen Seite" von Fatih Akin (2007), "Le Silence de Lorna" von Jean-Pierre und Luc Dardenne (2008), "Welcome" von Philippe Lioret (2009) und "Die Fremde" von Feo Aladag (2010) verliehen. Weitere Finalisten dieses Jahr waren "Attenberg" (Griechenland) von Athina Rachel Tsangari und "Play" (Schweden, Frankreich, Dänemark) von Ruben Östlund.