Newsletter März / April 2012

Günstigere Roaming-Preise ab Juli - Einigung auf neue EU-Verordnung

Roaming-Preise

Ab Juli wird die Mobilfunknutzung im EU-Ausland abermals günstiger. Unterhändler des Europaparlaments und der Mitgliedstaaten einigten sich jetzt auf eine neue EU-Verordnung zum Roaming. Neben neuen Maximalpreisen für Gespräche und SMS wird es erstmals auch gedeckelte Endkundenpreise beim Datenroaming geben. "Beim mobilen Datendownload im Ausland sind die Tarife teilweise astronomisch hoch und sachlich überhaupt nicht gerechtfertigt. Wir bringen jetzt mehr Wettbewerb in den Markt, um die bisherige Abzocke beim Roaming zu beenden", erklärt die Berichterstatterin des Europaparlaments zur neuen Roaming-Verordnung, Angelika Niebler.

Die Tarife für das mobile Herunterladen von Daten jenseits der Landesgrenze werden ab Juli 2012 auf maximal 70 Cent pro Megabyte begrenzt. Ab Juli 2014 sollen maximal 20 Cent fällig werden. Die Europäische Kommission hatte als Obergrenze 50 Cent vorgeschlagen und wollte ab Juli dieses Jahres noch 90 Cent zulassen. Für SMS sollen ab Juli 2012 fürs Verschicken aus einem anderen EU-Land nur noch maximal 9 Cent anfallen, ab 2014 höchstens 5 Cent. Auch die Gesprächstarife müssen sinken: Ab Juli 2014 darf der Preis für ein angenommenes Gespräch nur noch 5 Cent pro Minute, für einen selbst getätigten Anruf 19 Cent betragen. "Die Preise müssen sich endlich dem technischen Aufwand annähern", so Niebler.

Kleinere Anbieter sollen künftig besseren Zugang zu den Netzen haben. Daneben soll es die Möglichkeit geben, vor Ort auf die Angebote lokaler Anbieter zurückgreifen zu können. "Für Sprachtelefonie oder Datenroaming soll es verschiedene Anbieter geben können. Mit diesen strukturellen Maßnahmen soll endlich mehr Wettbewerb in die Märkte kommen", sagte die oberbayerische CSU-Europaabgeordnete. Das Europäische Parlament wird die neuen Regeln voraussichtlich im Mai verabschieden.