Newsletter März / April 2012

Sehen, heißt verstehen - Oberbayerische Schüler in Straßburg

Oberbayerische Schüler in Straßburg

Europapolitik hautnah - das erlebten zwei Schulklassen aus Oberbayern, die sich jeweils mit dem Bus auf den Weg nach Straßburg gemacht hatten, um ihre Europaabgeordnete Angelika Niebler bei ihrer Arbeit im Europäischen Parlament zu besuchen. Das Anne-Frank-Gymnasium aus Erding war insgesamt eine Woche bei ihrer Partnerschule im Elsass in Obernai. Gemeinsam mit ihren Kollegen aus dem Elsass begaben sie sich auf eine europäische Spurensuche nach den Wurzeln Europas. Auch die Volks- und Mittelschule aus Gars am Inn machte sich auf den Weg nach Straßburg und erprobte demokratische Prozesse.

"Der gemeinsame Besuch der Schülerinnen und Schüler aus Erding und Obernai war etwas ganz besonderes, da die Neun- und Zehntklässler durch ihren Austausch ganz individuell und hautnah erlebten, was es heißt, zwei verschiedenen Ländern, aber trotzdem einer Gemeinschaft anzugehören", schilderte die CSU-Europaabgeordnete begeistert. Die Schüler wohnten in den Familien der Austauschpartner, lernten die Sprache und Kultur der Gastgeber besser kennen und entwickelten so eine große Neugierde auf die andere europäische Sprache und Lebensweise.

Noch spannender wurden die Gespräche, als Giles Chichester, Parlamentarier aus UK und Mitglied der Fraktion Europäische Konservative und Reformisten auf Bitte von Angelika Niebler dazu kam. Der unterhaltsame 68-jährige Brite und Vater von drei Kindern erläuterte den britischen "point of view" zu Europa. "Wir Engländer wollen manches anders handhaben, als die Kontinentaleuropäer. Dies zeigen wir allein durch unseren Umgang mit den Royals. Eine Königfamilie wäre für die Deutschen und Franzosen doch undenkbar", so Giles. Humorvoll beantwortete er daraufhin die Fragen der deutschen und französischen Schülerinnen und Schüler: "Wie ist das, wenn man in einem Königreich lebt? Sehen Sie die Königin oder die Prinzen und Prinzessinnen oft? Kosten das Schloss, die Kutschen und Kleider und die vielen Bediensteten nicht viel zu viel Geld?" Das informelle deutsch-französisch-englische Treffen sorgte für einen kurzweiligen und heiteren Austausch über die unterschiedlichen Betrachtungen der gemeinsamen Europäischen Union.

Doch auch die andere Besucherklasse, die Schüler und Schülerinnen der Volks- und Mittelschule aus Gars am Inn aus der Nähe von Mühldorf, erlebten voller Begeisterung den europäischen Geist der Demokratie. Am Beispiel des umstrittenen Abkommens zwischen Europa und den USA zur Speicherung von Fluggastdaten diskutierten die oberbayerischen Mittelschüler mit Angelika Niebler über das pro und contra von dieser Maßnahme. Am Schluss wurde unter allen Anwesenden abgestimmt. Es wurde das gleiche Ergebnis erzielt, wie eine Stunde später im "echten" Europäischen Parlament. "Die Schüler haben am praktischen Beispiel des Fluggastdaten-Abkommens selbst gespürt, wie spannend es ist, demokratische Prozesse zu gestalten", so die oberbayerische Europaabgeordnete.