Newsletter Mai / Juni 2012

Das schwarze Gold - die SGL-Group produziert und entwickelt einen Stoff der Zukunft

Carbonfaser

"Arbeit mit Aussicht" - so betitelte die Süddeutsche Zeitung in der letzten Wochenendausgabe den weltweiten Marktplatz für Carbonfaser im Großraum München, Augsburg und Ingolstadt. In Meitingen bei Augsburg wird das `schwarze Gold´, wie man die Carbonfaser liebevoll nennt, produziert. Doch aufgeschreckt von der Nachricht, dass das Unternehmen sein neues Werk in den USA und nicht mehr in Bayern baut, will sich die oberbayerische CSU-Abgeordnete Angelika Niebler, auf ihrem Weg nach Straßburg, ein genaues Bild über den Industriestandort Bayern machen.

Zusammen mit der Frauen-Union Augsburg-Land besichtigte sie die Produktion und sprach mit dem ehemaligen Werksleiter Herr Holzamer, Bürgermeister Dr. Michael Higl und Landrat Martin Sailer. "Es erfüllt mich mit großer Sorge, dass das Unternehmen diese für die Region sehr nachteilige Entscheidung getroffen hat", betont Angelika Niebler bei Ihrem Rundgang und führt aus: "Es ist für mich ein großes Alarmzeichen, wenn sich ein Unternehmen wegen zu hoher Energiepreise ins Ausland begibt. Hier muss die Politik aktiv werden." Laut Herrn Holzamer sind die Energiekosten in den USA um ein Drittel niedriger. "Das zeigt, wie sehr wir unsere Anstrengungen in das Gelingen der Energiewende stecken müssen. Abgesehen von der Dringlichkeit für den Industriestandort Bayern, schaut die ganze Welt auf uns, um zu sehen, ob wir es schaffen", so Niebler.

Das weltweit produzierende Unternehmen SGL-Group bleibt jedoch in Meitingen und setzt vermehrt auf Forschung und Entwicklung. Der gegründete Spitzencluster "MAI Carbon" erhält vom Wirtschaftsministerium 40 Millionen Euro Fördergelder. Es sind 74 Firmen aus dem erweiterten Städtedreieck München, Augsburg und Ingolstadt (dafür steht der Kürzel "MAI"), die sich zusammen getan haben. Sie wollen den Leichtbau-Werkstoff CFK, den sogenannten Carbonfaserverstärkten Kunststoff weiter erforschen und entwickeln. Sie basteln an dem Stoff der Zukunft, der von der Raumfahrt bis zur Automobilbranche verwendet wird. Die Reißfestigkeit, Hitzebeständigkeit und Leitfähigkeit sollen optimiert werden. So träumt schon so mancher von Kraftwerken im Weltall, die den Strom über Carbonfaser auf die Erde leiten. Das ist zwar fiktionale Zukunftsmusik, stattdessen wird aber zusammen mit BMW sehr real ein neues Auto entwickelt. Ein schnelles Auto trotz schwerem Elektromotor, dank der Leichtigkeit der Carbonfaser.