Newsletter Dezember 2012

Besserer Schutz für Kinder im Netz

Besserer Schutz für Kinder im Netz

"Im wirklichen Leben würden Sie Ihre Kinder schützen - Dann tun Sie es doch auch im Internet". So einfach aber treffend lautet die Aufforderung am Ende eines Werbespots der "klick-safe.de"-Initiative der Europäischen Kommission. "klicksafe" soll dazu beitragen, Internetnutzern den kompetenten und kritischen Umgang mit dem Internet und Neuen Medien zu vermitteln. Und da das Thema durch ein Urteil des Bundesgerichtshofs vor einigen Wochen über den illegalen Musiktausch eines 13-Jährigen aktueller denn je ist, forderte auch das Europäische Parlament in dieser Woche einen besseren Schutz von Kindern im Internet.

Junge Menschen in Europa verbringen bis zu 40 Stunden pro Woche vor dem Fernseher, pro Tag sind sie zusätzlich rund 88 Minuten online, bei den 15- bis 16-jährigen steigt diese Zahl sogar auf 120 Minuten. Das Internet ist zu einem permanenten Begleiter für die Jugendlichen geworden; nicht nur bei Spielen, in Chatrooms und für das Anschauen von Videoclips, sondern auch für die Schularbeiten und das Austauschen von Dateien, das so genannte Filesharing. Darüber hinaus sind 77% der 15- bis 16-Jährigen in einem sozialen Netzwerk aktiv. Dabei sind unsere Kinder und Jugendlichen jedoch oft auf sich alleine gestellt. Unerfahren Nutzer laufen Gefahr, abhängig zu werden oder ein verfälschtes Verhältnis zur Realität zu entwickeln.

Daher forderte das Europäische Parlament in dieser Woche einen kohärenten und koordinierten Ansatz für den Schutz der Rechte von Minderjährigen in der digitalen Welt. Es dürfen nicht nur die Eltern in die Pflicht genommen werden, sondern wir brauchen eine breite Allianz von Politik, Familien, Schule, Zivilgesellschaft, Interessengruppen und Medien. Eine systematische Schulung von Eltern und allen im Jugendbereich tätigen Kräften ist daher unumgänglich, wenn Minderjährige besser mit der Nutzung des Internets vertraut und auf die Gefahren im Netz aufmerksam gemacht werden sollen. Schließlich brauchen wir auch eine enge Kooperation mit der Industrie, um die technischen Möglichkeiten zum Schutz von Minderjährigen im Netz zu optimieren.

Im Zuge der Beratungen über die neuen Vorschläge zum Datenschutz auf europäischer Ebene wird der bessere Schutz von Minderjährigen sicher auch ein zentrales Thema sein.