Newsletter Dezember 2012

"Io sono Li" gewinnt den Lux-Filmpreis des Europäischen Parlamentes

Lux-Filmpreis

Bereits zum sechsten Mal hat das Europäische Parlament in dieser Woche den LUX-Filmpreis vergeben. Während der Plenardebatte am Mittwoch wurde der Gewinner bekannt gegeben und feierlich geehrt: Regisseur Andrea Segre wurde für seine italienisch-französische Koproduktion "Io sono Li" (Shun Li und der Dichter) unter dem Applaus der Abgeordneten ausgezeichnet.

Der Film erzählt die Geschichte der Freundschaft zwischen der chinesischen Einwandererin Shun Li und dem slawischen Fischer Bepi. Beide leben im Exil in der italienischen Gemeinde Chioggia, und erfahren von den Einheimischen sowie auch von der vor Ort lebenden Chinesischen Gemeinde Ablehnung und Unverständnis für ihre Freundschaft. Auf sensible Weise beleuchtet "Io sono Li" so die noch immer existierenden Probleme bei kulturellen und ethnischen Unterschieden sowie deren leise Überwindung, die sich in der Freundschaft der sehr unterschiedlich gezeichneten Hauptpersonen darstellt. Meiner Meinung nach ist dem italienischen Regisseur Andrea Serge ein Meisterwerk gelungen, das nicht anklagt, sondern aufmerksam macht.

Der Europäische Filmpreis würdigt Kinofilme, die sich mit der Frage "Was bedeutet es, ein Europäer zu sein?" auf verschiedenste Weise kreativ und emotional auseinander setzen. Neben dem Gewinner-Film wurden die beiden weiteren Finalisten "Tabu" und "Nur der Wind" in alle 23 Amtssprachen der Europäischen Union übersetzt - eine Neuerung im Vergleich zu den Vorjahren. So soll der Chancengleichheit Rechnung getragen und verdeutlich werden, wie ein kultureller Austausch zur Überwindung von Sprach- und geografischen Barrieren beitragen kann. Der Gewinnerfilm "Io sono Li" wird nun zusätzlich mit Versionen für Seh- und Hörgeschädigte in mehreren Sprachen versehen, außerdem wird seine Verbreitung in den Mitgliedsstaaten unterstützt werden. Ich kann Ihnen nur empfehlen - nutzen Sie die Chance und schauen Sie sich tolles Europäischen Kino an!