Newsletter April/Mai 2013

Jeroen Dijsselbloem - neuer Vorsitzender der Eurogruppe

Jeroen Dijsselbloem

Jeroen Dijsselbloem ist seit kurzem neuer Vorsitzender der Eurogruppe, dem Gremium der EU, in dem die Euroländer ihre Steuer- und Wirtschaftspolitik koordinieren. Der Niederländer trat im Januar diesen Jahres die Nachfolge von Jean-Claude Juncker aus Luxemburg an. Dijsselbloem ist seinem Heimatland Finanzminister im Kabinett der Großen Koalition des Ministerpräsidenten Mark Rutte, die im November 2012 gewählt wurde.

Der 47-Jährige blickt auf eine lange politische Laufbahn zurück. Bereits 1985 trat er in die Sozialdemokratische Partei der Niederlande ein, saß von 1994 bis 1997 im Gemeinderat von Wageningen, bis er im März 2000 ins niederländische Abgeordnetenhaus gewählt wurde. Im Haager Parlament machte sich der studierte Agrarökonom mit gesellschafts- und bildungspolitischen Themen einen Namen.

Als Vorsitzender der Eurogruppe ist Jeroen Dijsselbloem zusammen mit den 17 Eurofinanzminister dafür verantwortlich, die Einhaltung des Euro-Stabilitätspakts zu überwachen, um die Stabilität des Euro als Gemeinschaftswährung zu gewährleisten. Damit ist er einer der wichtigsten Köpfe der Währungsunion und muss mitunter als Krisenmanager agieren - so wie kürzlich im Fall von Zypern. Dijsselbloem, der 1992 als parlamentarischer Assistent im Europäischen Parlament arbeitete, bekräftigt immer wieder, dass er seine Aufgabe als Eurogruppenchef darin sieht, das Vertrauen in den Euro, die Euro-Zone und deren Wirtschaft zu stärken. Deutschland hatte seine Wahl ausdrücklich unterstützt.

Seinen ersten großen Auftritt absolvierte der Niederländer allerdings nur mit mäßigem Erfolg: Im Zuge der Rettung der zyprischen Banken sagte er in einem Interview, dass der Fall Zypern ein Modell für den Umgang mit Krisenbanken können werde. Wenig später revidierte er seine Aussage.

Jeroen Dijsselbloem lebt zusammen mit seiner Lebensgefährtin und seinen zwei Kindern in Wageningen im Südosten der Niederlande.