Pünktlich zur Sitzungswoche des Europäischen Parlaments kam mich eine 55-köpfige Gruppe gutgelaunter Oberbayern besuchen. Neben eine Stadtführung zu Land und Wasser stand vor allem der Besuch im Europäischen Parlament im Mittelpunkt des Besuches. Für ihr politisches Interesse wurden die Oberbayern mit strahlendem Sonnenschein und Kirschblüten belohnt. Die ersten Eindrücke der Teilnehmer galten der filigranen Architektur des Gebäudes und dem kunstvollen Schieferboden im Foyer des Europäischen Parlamentes, aus dem Blumen hervor sprießen. "Da sehen wir es", sagte einer der Teilnehmer. "Europa wächst und gedeiht". Ebenfalls beeindruckt waren sie von der Sprachenvielfalt im Plenarsaal und der Arbeit der Dolmetscher.
Im Gespräch mit mir interessierten sich die Oberbayern besonders für die Beziehung zwischen dem Europäischen Parlament und der EU-Kommission. Der Einfluss von Lobbyisten kam genauso zur Sprache, wie das Thema Wasserliberalisierung. Der Bericht eines Teilnehmers der Gruppe über die Situation in Griechenland hinterließ Eindruck bei mir, denn er zeigte anhand eines konkreten Einzelfalles - die Zulassung eines Mopeds - auf, wie wenig effizient die griechische Verwaltung auch heute noch arbeitet.
Wir diskutierten ferner über die Selbstverständlichkeit, mit der Jugendliche die Vorteile von Europa heute erleben. Ein Jugendlicher formulierte dies so: "Im Europaparlament in Straßburg spürte ich ein Gefühl von Verbundenheit und Zusammengehörigkeit. Ich finde es gut, dass man sich in Europa gegenseitig hilft, wie jetzt in Griechenland und Zypern. So weiß man, dass man auch uns hilft, falls es Deutschland einmal schlechter gehen würde".
Unter den Teilnehmern waren auch gestandene Politiker mit langjähriger Erfahrung wie der ehemalige Staatsekretär Hermann Regensburger und Peter Schnell, Altoberbürgermeister von Ingolstadt. Sie berichteten insbesondere, wie sehr europäische Entscheidungen auch die Kommunalpolitik beeinflussen.