Angesichts der aktuellen globalen Herausforderungen gewinnen die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Indien zunehmend an Bedeutung. Indien ist nicht nur die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt, sondern entwickelt sich auch zur Stimme des Globalen Südens und spielt eine zentrale Rolle im Indopazifik.
Für uns in Europa – und ganz besonders für Bayern – bietet die Partnerschaft daher enorme wirtschaftliche Chancen und ermöglicht es uns, wichtige Lieferketten zu sichern und Europas Rolle in der Welt aktiv mitzugestalten. Als Vorsitzende der Delegation für die Beziehungen zu Indien im Europäischen Parlament setze ich mich mit Nachdruck für eine enge und vertrauensvolle Partnerschaft ein.
Politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit
Die Beziehungen zwischen der EU und Indien bestehen bereits seit mehr als 60 Jahren. Beide setzen auf eine regelbasierte internationale Ordnung und auf Multilateralismus. Wirtschaftlich sind die Beziehungen eng: Die EU ist schon jetzt der wichtigste Handelspartner Indiens. Im Jahr 2023 erreichte der Warenhandel einen Wert von 124 Milliarden Euro. Auch für Bayern ist Indien ein hochattraktiver Markt. Mehr als 500 bayerische Unternehmen sind in Indien aktiv – insbesondere in den Bereichen Maschinenbau, Automobilindustrie und IT.
Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz stehen ebenfalls im Mittelpunkt der Zusammenarbeit. Um diese weiter voranzubringen, müssen wir gemeinsam daran arbeiten, den Marktzugang zu verbessern und Handelshemmnisse abzubauen.
Blick nach vorn
Derzeit arbeiten die EU und Indien an einem neuen Freihandelsabkommen, das noch 2025 abgeschlossen werden soll. Es wäre das weltweit größte Abkommen dieser Art. Ich hoffe auf rasche Fortschritte, denn ein solches Abkommen wäre ein starkes Zeichen für einen offenen und fairen Welthandel.