Zur heutigen Abstimmung im Europäischen Parlament über die Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfs erklärt die oberbayerische Europaabgeordnete Angelika Niebler (CSU):
„Die Rückkehr des Wolfs nach Bayern und ganz Europa zeigt, dass der Artenschutz in Europa funktioniert – doch sie stellt uns auch vor erhebliche Herausforderungen. Immer häufiger kommt es zu Rissen von Schafen, Kälbern oder anderen Nutztieren – trotz Schutzmaßnahmen.
Die heute im Europäischen Parlament verabschiedete Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs von ’streng geschützt‘ auf ‚geschützt‘ ist deshalb ein wichtiger Schritt hin zu mehr Handlungsspielraum für die Mitgliedstaaten. Es geht nicht darum, den Wolf pauschal zum Abschuss freizugeben – sondern darum, dort regulierend eingreifen zu können, wo es notwendig ist: etwa bei wiederholten Angriffen auf Nutztiere oder bei auffälligem Verhalten in Siedlungsnähe.
Gerade für Regionen wie Oberbayern mit ihren Almen und Bergwäldern ist ein realistisches Wolfsmanagement unerlässlich. Unsere Weidewirtschaft ist nicht nur identitätsstiftender Bestandteil der bayerischen Kulturlandschaft, sondern auch ein Eckpfeiler für Artenvielfalt und Tourismus. Wenn das Sicherheitsgefühl der Menschen vor Ort schwindet, sind ganze Lebens- und Wirtschaftsformen in Gefahr.
Ich möchte betonen: Die Herabstufung bedeutet keinen Freibrief zur unkontrollierten Bejagung. Entnahmen bleiben weiterhin an strenge Voraussetzungen gebunden und müssen verhältnismäßig bleiben. Der Schutz des Wolfs bleibt bestehen – aber eben mit Augenmaß und unter Berücksichtigung der betroffenen Menschen. Dafür werde ich mich auch weiterhin im Europäischen Parlament einsetzen. Denn: Wir brauchen keine Ideologie, sondern verantwortungsvolles Handeln.“